36
4) Die campanische Tiefebene (12 M. lang, 8 M. breit) bietet einen
ganz andern Anblick. Ein prächtiger Himmel, duftende Fluren,
zahlreiche Bäche bieten den fleißigen Arbeitern auf dem Felde reich-
lichen Lohn. Mit vollem Rechte nennen die Italiener diese Tief-
ebene „campagna felice“.
5) Die apulische Kiistenebene steht hinter der campanischen weit zu-
rück. Sie hat sandige, mit Salzlachen bedeckte Strecken; doch
weht auf ihr nicht jene verdorbene, pesthauchende Luft, welche
die Bewohner aus der Campagna di Roma vertrieben hat. Aus
der apulischen Küstenebene steigt auf dem sogenannten Spornleder
Italiens der M o n t e G a r g a n o zu einer Höhe von 3000' empor.
Die zu Italien gehörigen Inseln sind gebirgig, einige vulkanisch. Der
Aetna auf Sicilien (10,170') und der Schlammvulkan Maccaluba bei Gir-
genti (850'), die Vulkane der Inseln Stramboli und Volkano sind Belege hierfür.
Das italienische Klima ist größtentheils dem der heißen Zone ähnlich;
nur in Oberitalien wechseln, wie in der gemäßigten Zone, die vier Jahres-
zeiten mit einander ab. An den Küsten und besonders in den südlichen
Ländern ist Schnee und Frost eine Seltenheit. Der Himmel ist im Som-
mer fast immer heiter, und Seewinde mäßigen die große Hitze. Bei diesem
milden Klima gedeihen demnach der Oelbaum, Orangen und Citronen, vor-
zügliche, feurige Weine, die Aloe, Baumwolle, Manna, Zuckerrohr, Mais
und Getreide. Die Insel Sicilien, welche inan wegen ihrer Fruchtbarkeit
die Kornkammer Roms nannte, hat ihren alten Ruhm bewahrt, obwohl der
Anbau vernachlässigt wird. Der Schwefel kommt auf der Insel Sicilien so
massenhaft vor, daß man jährlich 1 */2 Millionen Centner liefert. Der Wein,
welcher ans Sicilien gebaut wird, gehört zu den vorzüglichsten Sorten. Mine-
ralien liefert die Halbinsel nicht viel. Weltberühmt ist jedoch der carrarische
Marmor, welcher bei der Stadt Carrara im Herzogthum Modena gebrochen
wird. An Mineralquellen ist kein Mangel, wohl aber an edlen und un-
edlen Metallen. Die Insel Elba hat ihren alten Ruf bezüglich der ergiebi-
gen Eisengruben erhalten; noch jetzt gewinnt man daselbst jährlich 130 bis
140,000 Centner Eisen. Alle unsere Hausthiere finden sich auch in Ita-
lien; in sumpfigen Gegenden trifft man ganze Heerden von Büffeln. Die
Schafzucht ist besonders am Fuße der Alpen im Schwünge, woselbst auch
noch Bären, Wölfe und anderes Wild erlegt werden. Eine vorzügliche
Sorgfalt wird der Seidenraupe und dem Maulbeerbaume gewidmet. Von
lästigen Thieren sind die Taranteln, Skorpione, Vipern und das Heer von
Ungeziefer in den Häusern zu nennen. Das Meer liefert vorzügliche Fische
und gute Allstem.
3. Die Dodenbeschassenheit der griechischen Halbinsel.
Auch auf der dritten großen Halbinsel Süd-Europas ist das Bergland
entschieden vorherrschend, indem daselbst das Tiefland nur 1700 O.-M.
einnimmt. Das Tiefland zerfällt in folgende Abtheilungen:
1) die thracische Tiefebene an der Maritza (Hebrus);
2) die kleine macedonische von Seres am Karasu (Strymon);
3) die thessalische am Salambria (Peneus);
4) die albanische Kiistenebene am adriatischen Meere;
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156
Universität. Grabmal des Ariosi. Bologna, 92,000 E., war ehedem durch
ihre Universität berühmt. Ravenna, 20,000 E., in Sümpfen unweit des
adriatischen Meeres gelegen, war die Residenz der ostgothischen Könige.
Faenza, 20,000 E. Fabriken in Majolika.
V. Toskana (400 Q-M., 1,812,000 E.)
entwickelte von jeher die bedeutendste Gewerbthätigkeit in Italien, während
die Landwirthschaft unbedeutend geblieben ist. Die Seide- und Wollenmanu-
sakturen, sowie die Strohhüte von Florenz, die Kunstarbeiteu in Alabaster,
Marmor, Korallen, Lava re. sind einträgliche und gesuchte Handelsartikel.
In geistiger Beziehung stehen die Toskaner über den übrigen Italienern.
Hauptort ist Florenz am Arno, 120,000 E., Residenz des Königs von
Italien, mit ausgezeichneten Kunstsammlungen und Palästen. Pisa am Arno,
34,000 E.; auf dem schiefen Thurm stellte Galileo Galilei seine Beobach-
tungen arl. Livorno, 90,000 E., ein sehr belebter Seeplatz. Siena, 25,000
Einw., Universität. Tie Insel Elba ist durch Napoleons Aufenthalt (1814
bis 1815) und ihre reichen Eisengruben bekannt.
Vi. Die römischen Marken und Umbrien (351 Q.-M., 1,400,000 C.),
am adriatischen Meer gelegen, sind ganz von den Höhen des Apennin erfüllt.
Das Land ist vorzugsweise ein ackerbautreibendes, die Iudustrie noch unbe-
deutend. Eine große Plage ist der Sirocco, welcher nirgends so oft und
heftig auftritt, als dort. Hauptort ist Ancona, 35,000 E., fester Seehafen.
In Urüino ward Raphael Sanzio 1483 geboren. Loretto am adriatischen
Meere enthält die sauta ea.8u der' heiligen Familie zu Nazareth, und ist da-
durch ein berühmter Wallfahrtsort geworden. Perugia am trasimenischen
See, 15,000 E., Universität.
Vii. Neapel und Sicilicn (2000 Q.-M., Mill. E.)
sind durch die Straße von Messina in 2 Landestheile geschieden, dieffeit und
jenseit des Faro. Dieffeit desselben liegen: 1) Terra di Lavoro:
Neapel, 420,000 E., am Vesuv gelegen, welcher 79 n. Chr. Pompeji,
Herkulanum und Stabiä verschüttete, ist eine prächtige Stadt. Die Lazza-
roni. Castella Mare, 15,000 E. Pozzuoli, 10,000 E. Warme Quellen;
in der Nähe die Hundsgrotre und Solfatara. Capua und Arpino (Cicero
und Marius). Portici, 11,000 E. Jschia und Capri mit der blauen Grotte.
Capri ist der Ruhepunkt der Zugvögel. 2) Abruzzo mit den Handels-
plätzen Aquila, Lanciano und Sulmona, (P. Ovidius Naso). Bei Taglia-
cozzo verlor Conradin die Schlacht mit Carl von Anjou (1268). 3) Apulien
mit den Städten Foggia, Lecce, Otranto, Taranto. In der alten Geschichte
sind Canne und Brindisi oft genannt. 4) Calabrien: Reggio, 16,000
Einw. Erdbeben 1783. Cantanzaro, 17,000 E. Cosenza am Bisenzio
oder Busento (Alarich 410 si. Platens Gedicht). Jenseit des Faro dehnt
sich die gebirgige Insel Sicilien aus (490 Q.-M. 2 Mill. E.), an
deren Ostküste sich der Vulkan Aetna erhebt. Schwefel wird alljährlich für
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Extrahierte Personennamen: Arno Arno Napoleons Raphael_Sanzio Chr Castella_Mare Cicero Marius) Marius Portici Jschia Sulmona Ovidius_Naso Carl_von_Anjou Otranto Reggio Cantanzaro Cosenza
35
2. Die Dodenbeschasseicheit der apcnninischc» Halbiustl.
Die apenninische (italische, römische) Halbinsel wird, abgesehen von den
Alpen - Verästungen, welche sich in dieselbe hineinverzweigen, nur von eineni
einzigen Kettengebirge ihrer ganzen Länge nach durchzogen, von dem Apen-
nin. Die Plateauform, welche auf der pyrenäischen Halbinsel vorwie-
gend ist und auf der griechischen mit dem Gebirgskunde abwechselt, tritt
auf der apenninischen gar nicht auf. Am Col di Tenda steht er mit den
Alpen in Verbindung; er erhebt sich auch in seinem höchsten Punkte nicht zur
Regiou des ewigen Schnees. In der Mitte der Halbinsel gewinnt er seine
größte Höhe und Breite; diesen Theil nennt man die Abruzzen, welche
in dem Gran Sasso 6900 Fuß erreichen. Man pflegt den Apen-
nin bald nach seiner Höhe (Hoch-Apennin, Vor- oder Sub-Apennin),
bald nach der Himmelsgegend in einen nördlichen, mittleren und südlichen,
bald nach den Landschaften in den ligurischen, etrurischen, römischen und
neapolitanischen einzutheilen.
Getrennt vom Apennin erhebt sich aus der fruchtbaren Tiefebene von
Campanien der doppelgipflige Vulkan Vesuv (3600'), welcher noch immer
thätig ist und schon vor nahe an 1800 Jahren die Städte Pompeji, Her-
kulanum und Stabiä verschüttet hat. Die alte Lava ist mittlerweile zu frucht-
barer Erde zerfallen, welche mit Erfolg bestellt wird.
Das Tiefland der appenninischen Halbinsel zerfällt in folgende Gruppen.
1) Die lombardische Tiefebene südlich der Alpen, zu beiden Seiten des
Po, ist überall reichlich bewässert, sehr fruchtbar und sorgfältig
angebaut, mit Reisfluren, Wiesen, Kornfeldern und Gärten bedeckt.
Nur im Osten unweit des Meeres breiten sich Sumpflandschafteu
und unfruchtbare Strecken aus (z. B. bei Venedig und Commachio).
2) Die Küstenebene am untern Arno im Großherzogthum Toscana wird
auf natürliche und künstliche Art vom Arno bewässert, und ist ein
üppiges und reizendes Thalland, welches an Ergiebigkeit mit der
Lombardei wetteifert und vom Klima noch begünstigter ist.
3) Die römische Campagna (Campagna di Roma) gehörte einst zu den
blühendsten und bevölkertsten Culturlandschaften Italiens; jetzt ist
ste fast menschenleer, nicht bebaut, ein Weideplatz ftir Ziegen,
Schafe und Rinder, wenn sie im Spätjahr den Apennin verlassen
haben. Besondere Erwähnung verdienen die Mareurmen im Süd-
osten des Kirchenstaats, die sogenannten pontinischen Sümpfe, über
8 Stunden lang und 2 bis 4 Stunden breit. Durch die Mitte
des Sumpfes geht ein Canal (Raviglio grande oder Linea Pia),
welchen Papst Pius Vi. wieder herstellen ließ, und welchen andere'
Entwässerungskanäle rechtwinklig durchschneiden. Die verpestete Luft
(mul aria, aria cattiva) jener Gegend macht, daß sich die Bevöl-
kerung verloren hat. Leben doch weiter davon entfernt, in Ostia,
dem Hafenplatz des alten Roms, nur 250 Menschen! Zu gleicher
Zeit hausen in der Nähe der pontinischen Sümpfe, so gut wie in
den Abruzzen, zahlreiche Banditen, welche nicht selten die von
Wachen begleiteten Postwagen überfallen und ausplündern.
3"
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50
4) Die Küstenflüsse von Westitalien treten zahlreich auf; wir merken
hier nur den Grenzfluß Var (Nizza), den Arno (Florenz und
Pisa), die Tiber (Rom) mit dem An io oder Teverone, den
G a r i g l i a n o und V o l t o r n o (Capua); den B u s e n t o (Grab
Alarichs 411).
5) Die Küstenflüsse der italienischen Ostküste sind unbedeutend, Ofanto
und Peskara die größten davon. (Rubiko.)
6) Der Po entströmt dem Mont Viso in den Westalpen, und fließt in
östlicher Richtung zu beiden Seiten des 45° in einem Delta dem
adriatischen Meere zu. An seinen Ufern liegen Turin, Piacenza,
Cremona, Ferrara. Ihm fließen von den nördlich sich hinziehenden
Centralalpen wasserreiche Flüsse zu:
1. die Dora Balten vom
Montblanc (Jvrea);
2. die Sesia vom Monte Ro-
sa (Bercelli);
3. der Tessin vom St. Gott-
hard durchfließt den Lago
Maggiore;
4. die Adda in der Nähe des
Ortles, durchströmt den Co-
mersee;
5. der Oglio von den Ortler
Alpen bildet den Iseosee;
6. der Mincio ebendaher, fällt !
in den Lago di Garda und
dann in den Po.
7) Die Etsch entsteht aus kleinen Seen und Bächen in den Tyroler
Alpen, drängt sich zwischen gewaltigen Bergreihen bis in die Ebene
des Po, mit dem sie durch eine Gabelspaltung in Verbindung
steht, und fällt ins adriatische Meer in einem Delta. Trient und
Verona sind die bedeutendsten Städte an ihren Ufern.
8) Die Küstenflüsse, welche sich in den nördlichsten Theil des adriatischen
Meeres ergießen, entspringen auf den karnischen und julischen Al-
pen, sichren viel Gerölle mit sich und bilden durch Ablagerung
desselben Lagunen. Die bekanntesten sind die Brenta, die P i a v e,
der Tagliamento und Isonza.
9) Der Drino an der Westseite der griechischen Halbinsel entfließt theil-
weise dem Ochridasee, und ist eben auch nur ein Küstenfluß, wie
die meisten auf dieser Halbinsel: die Vojutza, der Achelous
(Aspropotamo), der Alp Heus (Rusta), der spartanische Eu-
ro t a s (Basiliko Potamo), der P e n e u s (Salambria), der A x i u s
(Vardar), der Strymon (Karasu) und der H e b r u s (Maritza). Ihre
Kenntniß ist zum Verständniß der grichischen Geschichte nothwendig.
G. In das schwarze Meer:
1) Die Donau entsteht aus der Vereinigung zweier Quellbäche, der
Brege und Brigach, mit welchen sich dann noch der berühmte Ab-
1. der Tarnaros
2. die Trebia l
kommen vom
Nordabhange
des Apennin.
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Extrahierte Personennamen: Arno Isonza Basiliko_Potamo
157
8 Mill. Fr. ausgeführt; auch Weizen, Korn, Wein und Südfrüchte bilden
nicht unbedeutende Ausfuhrartikel. Hauptort ist Palermo, 186,000 Einw.,
Universität. Monreale durch die sicilianische Vesper bekannt. Marsala und
Siragossa haben den besten Weinbau. Catania, 66,000 Einw. Erdbeben
1693. Messina, 64,000 Einw. Erdbeben 1783. Girgenti unweit des
Mackaluba hat ergiebige Schwefelgruben. An der Westspitze Siciliens liegen
die Aegadischen, an der Nordseite die Aeolischen oder Liparischen Inseln.
Volkano und Stromboli haben thätige Vulkane; die alle 5 Minuten auf-
lodernde Feuersäule von Stromboli dient den Schiffern in der Nacht als
Leuchtthurm.
2. Die Republik San Marino (l Q.-M., 8000 E.)
verdankt dem heiligen Marinus, einem Maurer aus Dalmatien, ihren Ur-
sprung um 570 nach Chr. Der Boden ist nicht fruchtbar und nöthigt
viele Leute, in der Nachbarschaft ihr Auskommen zu suchen. Die Bevölke-
rung ist ungebildet, treibt keinen Handel und kein Gewerbe, sondern nur
Viehzucht und Ackerbau. Hauptort ist Marino, 6000 E.
3. Der Kirchenstaat oder das Patrimonium Petri.
(200 Q.-M., 724,000 E.)
Der Rest des ehemaligen Kirchenstaates umfaßt außer dem Gebiet der
Stadt Rom und Comarca noch die Delegationen Civita Becchia, Biterbo, Vel-
letri und Frosinone. Die wichtigsten Orte darin sind: Rom, zu beiden Sei-
ten der Tiber auf 12 Hügeln gelegen, ist die Residenz des Papstes. ' Sie
zählt 204,000 E. Sehenswürdigkeiten sind der Vatikan, die Engelsburg,
die St. Peters-Kirche und die vielen Denkmäler alter Zeit. Herrliche Samm-
lungen, Kunstkabinette; Universität und Akademie der Künstler. Rom zählt
360 Kirchen, 200 Klöster, 5000 Geistliche. Tivoli, Frascati und Albano
sind im Sommer die Lieblingsorte der ' römischen Großen. Civita Vecchia,
10,000 E., befestigter Seehafen. Ostia, die alte Hafenstadt Roms, zählt
nur 250 E. Am Ende der pontinischen Sümpfe liegt Tcrracina. Der
größte Theil dieses Landstrichs wird als Weide benutzt, und die ziemlich be-
deutende Viehzucht gestattet eine ansehnliche Ausfuhr von Rohstoffen. Die
Industrie ist unbedeutend; nur die römischen Darmsaiten sind gesucht.
Fragen zur Wiederholung.
Zur Wiederholung von § 1—9. 1. Was lehrt die Geographie? 2. In
welche drei Theile zerfällt sie? 3. Womit beschäftigt sich jeder dieser Theile?
4. Welchen Körpern gehört unsere Erde an? 5. Welche Gestalt hat die
Erde? 6. Wie beweist man dies? 7. Was versteht man unter dem Hori-
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179
Inseln bemerkenswert!» ? 38. In welche Provinzen zerfällt der Landestheil
diesseit des Faro? 39. Wie unterscheidet man Calabrien und Apulien in
Bezug auf ihre Lage? 40. Welche Orte liegen im Gebiet Abruzzo?
41. Welche Orte verschüttete vor 1800 Jahren der Vesuv? 42. Welche
Orte in beiden Landestheilen von Neapel sind durch Erdbeben und vulka-
nische Thätigkeit bekannt? 43. Welche Städte sind geschichtlich denkwürdig?
44. Was ist von der Insel Capri zu erwähnen? 45. Welche Städte des
neapolitanischen Festlandes liegen am Meere? 46. Wie groß ist das ganze
Königreich Italien?
47. Welche geschichtliche Erinnerung knüpft sich an das Flußbett des
Busento? 48. Welche beiden Orte in Abruzzo und Apulien sind durch
bedeutende Schlachten berühmt geworden? 49. Wie viel Einwohner zählt
die Stadt Neapel? 50. Welches sind die 6 bevölkertsten Städte von Eu-
ropa? 51. Was ist von dem Charakter der italienischen Bevölkerung zu
wiederholen? 52. Welches ist die vorherrschende Kirche in Italien? 53. Aus
welcher Sprache hat sich die italienische entwickelt? 54. In welcher Stadt
Italiens begegnen uns die Lazaroni? 55. Welche statistische Verhältnisse
waren bis zum Jahre 1859 aus der apenninischen Halbinsel herrschend?
56. In wessen Besitz sind die Grafschaft Nizza und das Herzogthum Sa-
voyen übergegangen? 57. Welches kleine Fürstenthum wird vom Gebiet
von Nizza eingeschlossen? 58. Welche Delegattonen bilden außer der Stadt
Rom den gegenwärtigen Kirchenstaat? 59. Wie viel Q.-M. umsaßt er
noch? 60. Was ist von der Lage der Stadt Nom zu merken? 61. Welche
Sehenswürdigkeiten bietet Rom? 62. Welche Orte wählen die römischen
Großen im Sommer zu ihrem Aufenthalte? 63. Welches ist der befestigte
Seehafen des Kirchenstaats? 64. Wie heißt die alte Hafenstadt Roms?
65. Aus welchem Grunde hat die Bevölkerung daselbst so bedeutend abge-
nommen? 66. Welches ist die südlichste Stadt des Kirchenstaats? 67. In
welcher ungesunden Umgebung liegt dieselbe? 68. Welche Ausfuhrartikel
liefert der Kirchenstaat? 69. In welcher Rücksicht ist das Jahr 752 vor
und 756 nach Chr. Geburt für den Kirchenstaat und die Stadt Rom von
Wichtigkeit? 70. Welche Versammlung wählt den Papst aus ihrer Mitte?
71. Unter welchen Graden der Länge und Breite liegt Rom?
Zur Wiederholung von § 71 und 72.
1. Welche Tiefebenen liegen auf der griechischen Halbinsel? 2. Welche
6 Hauptberglandschasten nehmen die Halbinsel ein? 3. Was ist von jeder
einzelnen zu wiederholen? 4. Wie ist das Klima im Allgemeinen beschaffen?
5. Welche Ströme und Flüsse haben wir daselbst kennen gelernt? 6. Welche
politische Staaten liegen auf der griechischen Halbinsel? 7. Welcher derselben ist
der kleinste? 8. Was ist von der Natur des Landes und dem Charakter seiner
Bewohner zu merken? 9. Was bildet die Beschäftigung der Montenegriner?
10. Zu welcher Consession gehören sie? 11. Wie wird das Land begrenzt?
12. Wie heißt seine Hauptstadt? 13. Was ist aus der Geschichte für die
Existenz des griechischen Königreichs zu wissen nöthig? 14. Welches sind
die hauptsächlichsten Städte im jetzigen Griechenland? 15. Welche Handels-
artikel versendet Griechenland? 16. Wie theilt man das Königreich ein?
17. In welche 6 Nomarchien zerfällt Hellas? 18. Wie liegen diese von
12*
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Extrahierte Personennamen: Chr
Extrahierte Ortsnamen: Faro Apulien Neapel Capri Italien Abruzzo Apulien Neapel Italien Italiens Nizza Rom Rom Roms Rom Rom Griechenland Griechenland
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— !! -
die Westabdachnng mit den reitendsten Gegenden Europas, wohlbe-
völkert; vulkanische Stellen. 4) Calabrien, die Halbinsel im W.
des jonischen M., ziemlich gut bevölkert und sehr fruchtbar: Palmen,
Zuckerrohr, schöne Pferde, Maulthiere, wandernde Schafe.
Städte: Neapel oder Napoli (Farthonope, Neapolis'), in herr-
licher Lage am Golf gl. N. über 400000 E. (worunter 80000 Lazza-
roni), Hpt. - und Rcsidenzst. Fest. Univers. Prächtige Gebäude.
Mittelpunkt der Industrie und des Handels. Am Golf liegen noch
Portici und Resina (über dem verschütteten Herculanum, 79 n.
Chr.); südlicher Castellamare (auf den Ruinen von Stabiä) und
Sorrento mit üppiger Begetation. Salerno, am Golf gl. N.
12000 E. Medicin. Schule. Kornhandel; berühmte Septembermesse
(Ruinen von Paestum). Capua, nördlich von Neapel, am Bol-
torno, 7* M. vom alten Capua, 8000 E. Fest. (Nahe bei den
Ruinen des alten Capua liegt St. Maria Maggiore). Gaöta,
feste Seest. 15000 E. Arpin o, 10000 E., Cicero's und Marius
Geburtöst. Weiter nach N.o. in Abruzzo liegen: Aquila, 13000
E., Teramo, 9000 E. und Chieti, 13000 E. Daun folgen in
Apulien: Foggia, 25000 E. Handel. Manfredonia, am
Meerb. gl. N., 5000 E. Bari, am Meere, 20000 E. Seehandel
(Oelauöfuhr). Brindisi (Bruntlusium) 6000 (einst 60000) E.
Der Hafen jetzt versandet. Otranto, an der Meerenge gl. N.,
3000 E. Felsenfestung. L e c c e, 22000 E., worunter viele Grie-
chen und Arnauten, eine der iudustriereichsten Städte des König-
reichs. Taranto (Tarentum), ant Golf gl. N., 16000 (einst
300000) E. Verschlammter Hafen. C o s e n z a, in Calabrien,
15000 E. Alarich's Begräbnis; (411 n. Chr.). Reggio (Ko^ium
Lepidi), an der Straße von Messina, 17000 E. Fabriken und Handel.
H. Das Königreich @i eilten. Sicilien hat int N.
waldentblößte Berge, gegen S. hügelige Hochflächen mit äußerst
fruchtbarem, gegen O. hin vulkanischem Boden (Aetna), und wasser-
reichen Flüßchen. Oceanisches Klima. Kein Sirokko. Der Pflan-
zenwuchs an den Küsten ist mannigfaltiger, als im Innern (wcßhalb?).
— Die über 2 Mill. starke Bevölkerung, abgesondert von der übri-
gen Welt, hat manche Eharakterzüge der alten Griechen bewahrt und
spricht eine mit Griechischem, Arabischem und Provenealischem ver-
mischte Mundart deö Italienischen. Der Ackerbau ist sehr vernach-
lässigt (eiist war S. die Kornkammer der Römer), das Innere
schlecht bevölkert. Der Bergbau ist unbedeutend trotz deö Reichthums
an Mineralien, der Binnenhandel durch Mangel an Communica-
tionömitteln gehemmt, der Seehaudel meist in den Händen der Aus-
länder, Fabriken nur in einigen Städten. — Die 7 Intendanzen sind
nach den nachfolgenden Städten benannt:
Palermo (Panormus) 190000 E. Hptst. Univers., befestigter
Hafen, bedeutender Handel. Trapani (Drcpanum), auf einer
Halbinsel an der Westseite, 25000 C. Fest. Industrie und Handel.
Korallenfischerei. Girgenti (Agrigentum), an der Südküste,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Maria_Maggiore Maria Gaöta Marius
Geburtöst Marius Manfredonia Girgenti
Extrahierte Ortsnamen: Europas jonischen_M. Neapel Salerno Paestum Capua Neapel Bol- Capua Capua Abruzzo Apulien Foggia Meerb Bari Brindisi Messina Palermo
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den Apenninen, 7000 E., älteste Univers. Italiens. Raphael's
Gebnrtsst. Ankona, Fest, am Meere, 35000 E. Hafen, See-
handel. Loreto, nahe am Meere, 8000 E. Wallfahrtsort.
Macerata, 15ooo E. Univers. Perugia (?e, u«,»), auf
dem hohen Rande des Tiberthals, 1 Stunde vom Ufer, 30000 E.
Univers. See von Perugia (der trasimenische S.), wo Hannibal die
Römer schlug (217 v. Chr.) Spoleto, 7000 E. Aquäduct.
Vit erb o, 14ooo E. Gegen N.w. der Bolseua-See. Civita-
Vechia, Fest, am thrrhen. M. 8oo0 E. Station der päbstlichen
Flottille. — Pontecorvo, 7000 E. und Benevento, 14o00
E., Einschlußorte iin Königreiche Neapel.
Die Republik San Marino, isolirt auf steiler Höhe
gelegen, ist ein Enclave der Legation Urbino, und steht unter dem
Schutze des Pabstes; sie enthält auf l1/* Q.-M. 7500 E. St.
Marino, 6ooo E. Weinbau.
Ii. Das Großherzogthum Toskana, 4oo Q.-M.
mit ly* Mill. E. umfaßt zugleich die eiscnreiche Insel Elba nebst
5 kleinern Inseln und das frühere Herzogthum Lucca. Gebirgsge-
genden (Apennin), fruchtbare Thäler (besonders das reich bevölkerte
Arno-Thal), ungeheure Wiesenstrecken, meerwärts in Maremmen
übergehend. Volksbildung und Gewerbfleiß stehen weit höher als im
Kirchenstaat und in Unter-Italien. Verfassungsform monarchisch. —
Florenz, am Arno, 110000 E. Hpt.- und Residenzst., eine der
schönsten Städte Italiens, reich an Kunstwerken (die Mediceer im
15. Jahrh.), Geburtsort vieler berühmten Männer; bedeutende In-
dustrie und Handel. Pisa, zu beiden Seiten des Arno, 20000
(einst über 150000) E. Univers. Berühmte heiße Bäder. Schiefer
Thurm. Livorno, Fest, und Freihafen am Meere, 90000 E.,
worunter Griechen, Arnanten, Türken und über 16000 Juden, sehr
bedeutender Handelsplatz. Siena, 25000 (S. Univers. Architek-
tonische Denkmäler. Lucca, 24000 E. Seidefabrikation, Oelhan-
del. Porto Ferrajo, feste Stadt auf Elba, 3000 E. Napoleon.
§. 7. Ober- oder Nord-Italien: Modena, Parma, Sardinien,
das lombardisch -venetianische Königreich.
Ober- oder Nord-Italien besteht größtentheils aus
einem Tieflande, der Po-Ebene, an drei Seiten von Gebirgen um-
ringt, im N. und W. von den Alpen, im S. von dem ligurischen
Apennin, von weniger oceanischem Klima, als die eigentliche Halb-
insel, mit reichlicher natürlicher und künstlicher Bewässerung, frucht-
bar und wohlangebaut. (Weizen, Mais, Reben an Ulmen sich hin--
aufschlingend, Maulbeerbäume u. s. w.). Es umfaßt vier Staaten:
I. Herzogthum Modena, sich zunächst an Mittel-Italien schlie-
ßend, 110 Q.-M mit 600000 E., umschließt auch das wegen seines
Marmors berühmte Fürstenthum Massa-Carrara am Golf von
Genua. Monarchische Verfassung. — Modena (Butins) Hpt.- u.
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
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Extrahierte Personennamen: Ankona Hannibal Arno Napoleon
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44vä° N.? — 3. Welche 28° O.? — 4. Vergl. Neapel mit Por-
tugal in Beziehung auf die Bevölkerungsdichtigkeit. — 5. Welchen
Italien. Staat berührt der Apenninenzug nicht? — 6. In welchem
liegt der Gran Sasso? — 7. In welcher Niederschlagszone liegt
jede der folgenden Städte: Palermo, Turin, Reggio (in Neapel),
Neapel, Florenz? — 8. In welchen Staaten Italiens ist die jähr-
liche Regenmenge am bedeutendsten? (s. phhs. Geogr. §. 38, Beson-
deres). — 9. Welche Winde sind vorherrschend in Italien? —
10. Welches Klima ist oceanischer, das der Ost- oder der Westseite?
— 11. Zn welcher Pflanzenzone gehört Italien? Welche Pflanzen-
arten charakterisiren dieselbe? — 12. Welche der gewöhnlichen Pflan-
zenregionen fehlt auf den Apenninen? — 13. Zn welcher Race,
Varietät und Barietätsabtheilnng gehören die Bewohner der Halb-
insel? Charakteristische Merkmale dieser Abtheilung. — 14. Welche
der genannten Städte liegen'am tyrrhen. Meere? welche am Golf
von Genna? — 15. Wie viel Uhr ist es in Cordova, wenn es in
Livorno Mittag ist? — 16. Welche Stadt hat eher Mittag: Cagli-
ari oder Turin? — 17. Welche Stadt in Spanien liegt mit der
Südspitze Siciliens am nächsten unter demselben Breitenkreise? —
18. Welche portugies. Stadt hat mit Benevento ungefähr gleiche
nördl. Breite? — 19. Welche spanische Seeprovinz liegt ungefähr
zwischen denselben Breitenkreisen, wie die Halbinsel Calabricn? —
20. Directe Entfernung Madrid's von Neapel. — 21. In wie viel
Zeit würde zufolge der bloßen Erdrotation (d. h. wenn die Erde
nur diese Bewegung hätte) Cordova der Stelle, wo sich jetzt Paler-
mo befindet, am nächsten sein?— 22. Welche der genannten Städte
liegen am adriatischen Meere? — 23. Wie heißen die Seestädte an
den Küsten von Sicilien? — 24. Welche der genannten Städte lie-
gen am Po und seinen Nebenflüssen? welche am Arno?— 25. Nach
welcher Himmelsgegend liegt von Nom aus u) Elba, b) Corsika,
c) Sicilien, d) Malta, i>) Perugia, s) Genua, g) Ankona, !>) Nea-
pel, >) Cagliari? — 26. Reihenfolge der italien. Staaten (mit
Ausschluß des lombard.-viknetian. Königr.) nach der absoluten Bevöl-
kerung. — 27. Reihenfolge der italien. Residenzstädte nach ihrer Ein-
wohnerzahl. — 28. Vergl. die Summe der Bevölkerungen von Rom,
Turin und Florenz mit der Bevölkerung von Neapel. — 29. Stellt
n) die als Handels- und Fabrikstädte, >») die als Festungen, c) die
als Universitäten bezeichneten Städte Italiens zusammen. — 30. Nennt
die Geburtsörter von Cicero, Marius, Raphael. — 31. Wo ist Ala-
rich begraben worden? — 32. Mit welchem Orte des nordwestl.
Spaniens läßt sich Loreto als Wallfahrtsort vergleichen?
§♦ 8. Die Staaten der griechischen Halbinsel.
Die griechische Halbinsel, im weitesten Sinne, umfaßt das
Königreich Griechenland, die europäische Türkei und
das Fürstenthum Montenegro, zu denen wir noch die Re-
publik der jonischen Inseln hinzuzählen können. — Hinsicht-
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Extrahierte Personennamen: Reggio Genna Ankona Cicero Marius Marius Raphael